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Prager Frühling eint Schachwelt

am 6. Mai 2002 in Prag


Dagobert Kohlmeyer schreibt am 7. Mai 2002:
  Betreff: Einigung von Prag!
    Datum: Tue, 7 May 2002 04:37:07 EDT
      Von: DagoBerlin@aol.com
       An: A.Eger@thueringer-allgemeine.de
       CC: an@gerhard-hund.de

Prager Frühling eint Schachwelt

Schachspieler sind nicht nur Exzentriker, sie können auch Kompromisse schließen. Der Frühling von Prag machte es möglich. Fast ein Jahrzehnt nach ihrem Zerfall ist die zerstrittene Schachwelt wieder auf dem Weg zur Vereinigung. Nach dem Top-Turnier in Prag einigten sich die verschiedenen Kräfte der internationalen Szene jetzt (am Montag) darauf, dass es ab 2003 nur noch einen Schachkönig geben soll. Dieser Schachweltmeister soll unter der Ägide des Weltverbandes Fide ermittelt werden.

Anfang 1993 hatte der Russe Garri Kasparow die internationale Föderation verlassen und seinen WM-Titel selbst vermarktet. Seither gab es zwei Weltmeister im Schach.

Der Kompromiss von Prag sieht so aus: Der Sieger des WM-Kandidatenturniers von Dortmund, das im Juli stattfindet, spielt wie geplant ein Match gegen den amtierenden Weltmeister im klassischen Schach, Wladimir Kramnik (Russland).

Der aktuelle FIDE-Weltmeister Ruslan Ponomarjow (Ukraine) tritt gegen den Weltranglistenersten Garri Kasparow an. Die beiden Sieger dieser Duelle bestreiten im Herbst 2003 ein Vereinigungs-WM-Match im klassischen Schach.

Das Prager Papier wurde unter anderen von FIDE-Präsident Kirsan Iljumschinow, Garri Kasparow und Wladimir Kramnik signiert. Mit der Einigung können alle Seiten leben: die Verfechter des klassischen Schachs mit normaler Bedenkzeit und die FIDE, die auch künftig den WM-Titel vergibt.

Dagobert Kohlmeyer




© 8.96 by Gerhard Hund / Update 07.05.2002